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  • 2. Nov. 2015

    Foto: Sabine Golkhatmi - 2005Der Friedhof soll immaterielles UNESCO-Kulturerbe der Menschheit werden. Das ist das erklärte Ziel der Initiative Kulturerbe Friedhof, die am 28. November 2015 einen entsprechenden Antrag bei der deutschen UNESCO gestellt hat. Genau Informationen dazu bietet eine Basis-Informations-Broschüre, die per E-Mail angefordert werden kann.

    Auf die weltweite Unesco-Liste kann es die deutsche Friedhofskultur erst in einem zweiten Schritt schaffen - frühestens Ende 2016. Dann können Vorschläge von der bundesweiten Liste für das internationale Kulturerbe eingereicht werden.

    Weitere Informationen in diesem Beitrag im Kulturradio.

    8. Aug. 2015

    Christoph KeldenichNach dem großen Erfolg im letzten Jahr schreibt die Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas e.V. 2015 wieder den Medienpreis „Friedhof heute” aus. Der mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Preis würdigt journalistische Arbeiten, die sich dem Thema Friedhof widmen. Eingereicht werden können bis zum 31. Dezember 2015 Texte und Beiträge aller Themenbereiche, aller Medien (Print, Hörfunk, Fernsehen, Internet) und jeder Darstellungsform (Meldung, Reportage, Bericht, Feature, Interview, Kommentar). Christoph Keldenich ist Vorsitzender der Verbraucherinitiative und war einer von vier Juroren für den im letzten Jahr erstmals vergebenen Journalistenpreis.

    Herr Keldenich, welches Ziel verfolgt Aeternitas mit dem Medienpreis „Friedhof heute”?
    Keldenich:
    Wir beobachten die Bestattungskultur in Deutschland vor allem aus der Perspektive der vom Tod und einer Bestattung betroffenen Menschen. Dabei geht es sehr stark auch um Bilder und Sichtweisen des Friedhofs. Mit dem Medienpreis wollen wir das Interesse von Journalistinnen und Journalisten wecken, sich mit einer Institution auseinanderzusetzen, die für einige Millionen Deutsche eine sehr wichtige Einrichtung darstellt, aber trotzdem oft nur sehr einseitig wahrgenommen wird. Der Friedhof ist auf der einen Seite ein Ort der Trauer, daneben gibt es aber unzählige weitere Aspekte, die eine Auseinandersetzung mit dem Kulturgut Friedhof lohnenswert machen. Deshalb wollen wir die Medienvertreter ermuntern, das Thema „Friedhof” mit Leben zu füllen und seine Vielschichtigkeit zu zeigen.

    Im letzten Jahr wurden zum Wettbewerb 125 Beiträge eingereicht. Das Thema Friedhof scheint also doch in den Medien durchaus stark präsent zu sein. Oder sehen Sie das anders?
    Keldenich:
    Wir waren überrascht von der Anzahl der eingereichten Beiträge. Durch Medienbeobachtung hatten wir vorher ein gewisses Bild vom Friedhofs in den Medien. Unsere Eindrücke, gerade auch was die Häufigkeit der Thematik in Presse und Rundfunk betrifft, haben wir durch die Anzahl und den Inhalt der Einsendungen geändert. In Printmedien werden oft die Friedhöfe vor Ort in den Fokus gerückt, und dann meist wegen negativer Anlässe wie Gebührenerhöhungen oder Diebstählen. Damit wird man aber nicht der Bedeutung des Friedhofs gerecht. Da gibt es noch ganz andere Aspekte, die interessant sind.

    Was macht für Sie einen guten Beitrag zum Thema Friedhof aus?
    Keldenich:
    Die guten Beiträge erfassen den Friedhof in seiner Gesamtheit, auch wenn sie sich dann auf einen einzelnen Aspekt konzentrieren. Sie lassen die Sichtweise der Menschen, für die und durch die der Friedhof als Kulturgut erscheint, nicht außen vor, sondern geben dem angemessenen Raum. Die Vielfalt der Aspekte ermöglicht die Gelegenheit für eine originelle Annäherung an ein gesellschaftlich wichtiges Thema, das uns alle betrifft. Ein guter Beitrag räumt mit Vorurteilen auf und bietet neue Sichtweisen an.

    Weitere Informationen zum diesjährigen Wettbewerb: www.aeternitas.de

    11. Aug. 2014

    Foto: Elly Mainz - 2010“Oasen der Stadt - Friedhöfe sind mehr als letzte Ruhestätten” so lautete der Titel der WDR 4 Hörfunksendung “Mittendrin” am 9. August 2014.

    Friedhöfe sind Naherholungsgebiet, Kunstausstellung, Ausflugsziel - und sie sind voller Leben. Denn für Vögel, Insekten und Säugetiere sind die ruhigen Flecken in der Stadt wichtige Biotope. Besonders spannend sind Friedhöfe auch für Historiker: Auf Grabsteinen und Mausoleen findet sich manch ein Hinweis auf das Leben großer Persönlichkeiten und den Alltag früherer Zeiten.

    Weitere Informationen: www.wdr.de

    Hier die Sendung “Mittendrin” als Podcast zum Anhören.

    5. Sep. 2013

    Friedhofsgipfel 2013Der Friedhof verändert sich! Wie diese Veränderungen aussehen, worin sie sich gründen, welche weitreichenden Konsequenzen sie mit sich bringen und welche Chancen sich für die Zukunft unserer Friedhöfe daraus ergeben, waren Themen des 2. Friedhofsgipfels, der unter der Überschrift „Auf dem Weg zu neuen Traditionen” am 4. September in Köln auf dem Friedhof Melaten stattfand. Initiator der Veranstaltungsreihe „Friedhofsgipfel” ist die Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas e.V.. Bereits im Herbst 2012 hatte es das erste Treffen dieser Art auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg gegeben. Geladen waren auch in diesem Jahr in Köln wieder Personen, die sich in ganz unterschiedlicher Art und Weise beruflich mit dem Friedhof beschäftigen - Steinmetze, Friedhofsgärtner und Friedhofsbetreiber ebenso wie Wissenschaftler, Journalisten und Buchautoren. Als Referenten konnten die Soziologen Matthias Meitzler und Dr. Thorsten Benkel von der Goethe-Universität Frankfurt sowie der niederländische Historiker Dr. Wim Cappers gewonnen werden.

    Friedhöfe bieten mehr

    Matthias Meitzler (re.) und Dr. Thorsten BenkelÜber „Individualität und sozialen Wandel auf dem Friedhof der Gegenwart” sprachen Meitzler und Benkel. Die beiden Soziologen führen seit 2010 ein Forschungsprojekt zum „Wandel der Bestattungskultur” durch. Sie zeigten auf, dass heute bei der Grabgestaltung religiöse Jenseitsaussichten oder kollektive Überbauten eine immer geringere Rolle spielen. Stattdessen rücke bei der Gestaltung von Grabstätten häufig der Blick auf das Leben des Verstorbenen in den Vordergrund. „Gräber werden immer bunter und ganz individuell mit Fotos oder auch Gebrauchsgegenständen geschmückt. Auf Grabsteinen finden sich heute private Lebensweisheiten, Hobbydarstellungen, Songtexte oder auch andere Verweise auf die Populärkultur”, beschrieb Meitzler die Veränderungen. „Mithilfe von sozialwissenschaftlicher Feldforschung auf bislang über 400 Friedhöfen im deutschsprachigen Raum können wir aufzeigen, dass dahinter ein sozialer Wandlungsprozess steht.”

     Historiker Dr. Wim Cappers „Die holländische Friedhofskultur in historischer Perspektive” stellte der Arnheimer Dr. Cappers vor. In vielen Publikationen der letzten Jahre wurden die liberalen Niederlande für ihren unkonventionellen Umgang mit dem Thema Sterben und Tod sowie für ihre vermeintlich vielfältige und deshalb attraktivere Bestattungskultur hervorgehoben. Beim Vortrag und in der anschließenden Diskussionsrunde in Köln stellte sich aber heraus, dass die deutsche Friedhofskultur in weiten Teilen mittlerweile wesentlich facettenreicher und lebendiger ist, als die des Nachbarlandes. „Überhaupt werden Friedhöfe hierzulande häufig unterschätzt”, zieht Christoph Keldenich, Vorsitzender der Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas e.V., sein Resümee beim 2. Friedhofsgipfel. „Kein anderer Bestattungsort bietet eine solche Wahlfreiheit, was Beisetzungsart und die anschließende, individuelle Gestaltung der Grabstätte angeht.” Das habe auch die morgendliche Führung der Friedhofsgipfel-Teilnehmer auf dem Friedhof Melaten deutlich gezeigt. Ob Erdbestattung oder Urnenbeisetzung, klassische Familien- oder Einzelgrabstätten, anonymes Gräberfeld, pflegefreies Wiesengrab, gärtnerbetreute Bestattungs-, Themen- oder Memoriamgärten - diese Vielfalt und natürlich die besondere Atmosphäre der Orte sei es, die unsere Friedhöfe ausmache und ihnen auch langfristig einen festen Platz in der deutschen Kultur geben würde. Anlagen mit wenigen Angeboten und allzu strengen Friedhofsatzungen, die die Wünsche nach Vielfalt und Individualität verwehrten und die Entwicklung neuer Traditionen nicht zuließen, würden dagegen von den Menschen heute oft als unattraktiv empfunden.

    Preisverleihung: Das schönste Grabmal Deutschlands

    friedhofsgipfel-2013_03.jpgIm Rahmen des Friedhofsgipfels in Köln fand auch die Preisverleihung für die Gewinner des diesjährigen Grabmal-TEDs statt. Von April bis August konnte unter grabmal-ted.de über das beste Grabmal Deutschlands abstimmt werden - rund 50.000 Besucher verbuchte die Seite in diesem Zeitraum. 19 Gestalter hatten im Vorfeld 31 Vorschläge eingereicht. Gewonnen hat ein Grabmal von Bernd Foerster aus dem nordhessischen Homberg (Efze). Auf die folgenden Plätze wählten die Internetnutzer eine Arbeit des Metallgestalters Karl Winfried Vogel aus Fulda und ein weiteres Grabmal von Foerster. Der Grabmal-TED fand in diesem Jahr bereits zum achten Mal statt. Zugelassen waren diesmal nur in Deutschland hergestellte Grabmale aus einheimischen Materialien.

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